Gedichte

Musiprob 

Bei der Musiprob‘
lass i en Tag oa(n)fach hintn,
da kann i mei(ne) innere Ruah wieder findn.
I gfrei mi über a niade Melodie,
is oafoch ebbs Guats für mei(n) Gfüh´

Bei der Musiprob´ bin i mit Leit banond,
dia hamb o(n) eah bunts Arbeitsgwand.
I triff die Susi, en Sepp, en Franz,
aber a en Jougg, en Hias und en Hans.

Sie kemman all ausn selbn Grund her,
als Musikant hast van Lebn viel mehr:
´s Instrument va Herzn schö(n) blousn,
di selm und andere mitschwinga loussn.

Bei der Musiprob´ kannst Gemeinschaft gspüarn,
du hearst dös aussa a ban Musiziern.
Und weil dös für mei(n) Gmüat so wichtig is,
kimm i za der naxtn Prob‘ a wieder, ganz gwiß.

Aufnahme Cäciliakonzert 1989, gelesen von Georg Höll

Der Bass

Der Bass is va die Instrumenta dös ganz groß´:
a Mordstrumm Trichter, an Haufn Messingröhr,
soit dös was gebn fürs Musighör?
Freilich braucht ´s an gstandna Mo(nn),
der dös Trumm a richtig blousn ko(nn),
an sechan wia en Stricka Hias
zach und stoach van Kopf bis za die Füaß.
Ma(n) braucht dazu viel Luft und Kraft
und a a wenk an Saft,
nocha tuat dös Blech schö(n) klinga,
sand geläufig a die Finga.
En Bass seine Notn stehnd tiaf unt,
dös gib(t) für d´ Harmonie en Grund.
Guat und sicher muaß der Grund sei(n),
nocha kannst di über d‘ Musi gfrei(n).

Zur besseren Verständlichkeit eine Einführung in die Pongauer Mundart. Vorgetragen von Georg Höll, Cäciliakonzert 1989.